Kinesiologisches / Klassisches Taping
Sicher haben Sie auch schon einmal diese bunten Pflasterstreifen gesehen: Kinesio-Taping ist mittlerweile eine häufig angewendete Methode in der Physiotherapie und stammt ursprünglich aus Japan. Man macht sich dabei den anatomischen Aufbau der Haut zu Nutze, denn zwischen den ersten beiden Hautschichten liegen unsere Schmerzsensoren. Durch das Tape wird die erste Hautschicht angehoben, was zum einen die Schmerzsensoren entlastet und zum anderen die Durchblutung des darunterliegenden Gewebes (Muskel, Sehne, Gelenk, etc…) fördert. Somit wird die Selbstheilung des Körpers im Alltag unterstützt und Schmerzen ohne die Einnahme von Medikamenten gelindert.
Anwendung der Tapes
Die Anwendungsbereiche sind vielseitig: Angefangen von der Schmerzreduktion über eine Verbesserung der Gelenksfunktion und Lösung von Verspannungen im Muskel-/ und Fasciensystem bis hin zur Reduktion einer Schwellung kann das Tape variabel und individuell eingesetzt werden. Den einzelnen Farben der Tapes werden dabei bestimmte Eigenschaften zugeordnet. So soll etwa durch blaues Tape die Spannung eines Muskels gesenkt werden, wohingegen sie durch rotes Tape erhöht werden soll. Ein rotes Tape soll außerdem generell für Mehrdurchblutung sorgen. Diese Wirkungsbereiche sind allerdings eher psychologischer Natur und nicht nachgewiesen.
Auch in unserer Praxis kommt Kinesio-Taping zur Behandlung oben genannter Beschwerden zum Einsatz.
Je nach beabsichtigtem Heilungsziel werden die Pflasterstreifen mit entsprechender Spannung auf die Haut aufgeklebt. Die Klebestreifen werden aus Baumwolle gefertigt: Somit sind sie elastisch, atmungsaktiv und zur Anbringung auf der Haut bestens geeignet. In der Regel werden die Tapes von den Patientinnen und Patienten unserer Praxis bereits kurz nach dem Anbringen nicht mehr wahrgenommen. Das Tape kann dann problemlos tagelang getragen werden, auch beim Duschen und Schwimmen.
Kinesio Taping als Teil in der Sportphysiotherapie
Im Bereich des Leistungssports sind Tapes sehr häufig zu sehen: auf Rückenpartien, Schultern, Nacken oder Fußgelenken der Athleten klebend fallen die bunten Tapes sofort ins Auge. Und tatsächlich ist Kinesio-Taping eine wertvolle Ergänzung in der Sportphysiotherapie. Durch die Nutzung eine Tapes fördert man nicht nur die Stärkung der Muskulatur, sondern es werden auch der Blutkreislauf, die Lymphflüssigkeiten und der Stoffwechsel angeregt. Dadurch leistet Kinesio-Taping einen unterstützenden Beitrag bei der Behandlung von Verletzungen. Ähnlich wie beim Anbringen von Bandagen wird durch die Stabilisierung bestimmter Körperteile die sekundäre Verletzungsgefahr, wie sie z.B. nach Brüchen, Zerrungen o.ä. auftreten kann, effektiv vorgebeugt.